Beifuß

- Der starke Heiler -

 

Bewußt wahrgenommen habe ich den Beifuß erstmalig bei einer geführten Kräuterwanderung hier am schönen Niederrhein.

 

Natürlich sieht man ständig Kräuter, sogenannte Unkräuter und Pflanzen wenn man in der Natur unterwegs ist. Meistens geht man jedoch achtlos vorbei oder freut sich über die Schönheit der Pflanze ohne zu wissen, was ist das eigentlich?

 

Der Beifuß stand bei besagter Kräuterwanderung bereits in voller Blüte und ich war beeindruckt von der Schönheit und Urwüchsigkeit dieser Pflanze.
Die filigranen Blätter, die mich ein wenig an Sterne erinnern, der rötlich-violett gefärbte Stängel und die kleinen Blüten sehen so zart aus, dabei kann der Beifuß eine stattliche Höhe von bis zu zwei Metern erreichen.

 

Beifuß in früheren Zeiten

Unsere Kräuterführerin erzählte uns, dass der Beifuß schon den alten den Römern bei ihren Kreuzzügen um die Füße gebunden wurde, um gegen Ermüdung und Erschöpfung vorzubeugen. Da diese Pflanze gerne am Wegesrand wächst, war diese Hilfe auch stets verfügbar.


In früheren Zeiten wurde der Beifuß auch bei Vergiftungen, Tierbissen und Sonnenstich eingesetzt.

Am Johannistag banden sich die Menschen  den Beifuß um den Leib oder hängten ihn über ihre Eingangstüren um böse Mächte fernzuhalten.
Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch:

„Wer Byfuß in synem huß hait, dem mag der tuffel keyn schaden zu fugen“
(„Wer Beifuß in seinem Haus hat, dem mag der Teufel keinen Schaden zufügen“)

 

Unter das Kopfkissen gelegt soll der Beifuß zu Wahrträumen verhelfen.
Kristallkugeln und magische Utensilien wurden früher mit Beifuß-Tee gereinigt.

Noch heute wird der Beifuß zum Räuchern verwendet. Hier verbreitet er seine reinigende, schützende, energetische und heilende Kraft und trägt  zur Reinigung von Häusern und Räumen bei.

Bei der Meditation hilft der Beifuß mit den Ahnen und Geistern in Verbindung zu treten.
In Lebensphasen, die eine Entscheidung erfordern, hilft Räuchern mit Beifuß während der Meditation Klarheit zu erlangen, um einen Wendepunkt einzuleiten.


Beifuß in der Heilkunde

In der Heilkunde wird Beifuß gerne im Tee verwendet. Er wirkt gut bei Unterleibs- und Blasenkatarrhen, Eierstockentzündungen sowie auf die Verdauung und den Magen-Darm-Trakt. Auch bei leichter Bauchdrüsenfunktionsschwäche kann der Beifuß eingesetzt werden.

Der Beifuß hat auch eine entspannende und schlaffördernde Wirkung. Er ist eine vielfach einsetzbare Pflanze.

In der traditionellen Medizin wird der Beifuß sogar zur Malariabehandlung eingesetzt.

 

Achtung: Bei Fieber sollte der Beifuß nicht eingenommen werden.

Der Beifuß ist eine sehr starke Heilpflanze, daher sollte man nach 6 Wochen „Dauergebrauch“ eine mehrwöchige Pause einlegen.

 

Beifuß in der Küche

In der Küche kann der Beifuß als Würzkraut eingesetzt werden. Seine Bitterstoffe regen die Bildung von Magensäften an und helfen, fette Speisen besser zu verdauen.

Traditionell wird er als Gewürz beim Gänsebraten eingesetzt, aber auch in Salaten, Suppen und Soßen kann der leicht bittere Beifuß genossen werden.

Geerntet wird das Kraut und die Blüten des Beifußes von Juni bis September. Man verwendet es frisch oder getrocknet,

 

Wenn ihr das nächste Mal spazieren geht, achtet doch einmal auf diese starke Heilpflanze. Ihr findet sie an Wegrändern, auf Schuttplätzen und sehr oft dort, wo Störfelder wie z.B. Strommasten vorhanden sind.